Früher wusste so ziemlich jeder über die Heilkraft des Harzes (Pech) bescheid. Besonders bei Förstern war es Pflaster, Zahnpasta und Medizin zugleich, wenn sie Tagelang in Wäldern unterwegs waren um ihrer Arbeit nachzugehen. Schön zu sehen, dass der fast in Vergessenheit geratene Heilsam, bei der Bevölkerung wieder spruchreif wird.
Auch dieses Jahr habe ich wieder einmal meine Fichtenharzernte gestartet. Heuer brauche ich etwas mehr, damit auch alle Kurse damit versorgt werden. Diese reiche Ernte (siehe Fotos) verdanke ich unserer Silberfichte im Garten meiner Eltern. Den Rest ernte ich im schönen Kürnbergerwald.
Harz - die Apotheke für Baum und Mensch
Die Bäume produzieren Harz um ihre Wunden zu schließen. Es ist nichts anderes als ein natürliches Pflaster mit einer antibakteriellen und pilztötenden Eigenschaft, die nicht nur bei Bäumen, sondern auch bei Mensch und Tier eine heilende Wirkung entfaltet.
Harz als Zahnpasta
Der heutige Kaugummi war früher meist das weiße Baumharz. Über die positiven Eigenschaften neben einem angenehmen Kaueffekt und einem schönen Frischegefühl wussten viele Leute bescheid. Seine antimikrobielle Wirkung hat die Eigenschaft Zähne weiß zu machen und wurde in der Bevölkerung bei Karies und Zahnschmerzen, sowie zur täglichen Reinigung der Zähne gekaut.
Harz in der Naturkosmetik
Harz ist ein besonderes Heilsam. Es ist entzündungshemmend, antimikrobiell (gegen Viren, Bakterien und Pilze) und adstringierend (zusammenziehend). Schon damals erstellten viele Menschen Pechsalben, die auf offene Wunden geschmiert wurden. Die Heilung schritt besonders schnell voran und es entstanden kaum Entzündungen. Auch für Schnitt- und Schürfwunden ist eine Pechsalbe besonders gut geeignet.
Ich persönlich verwende Harz sehr gerne zur Herstellung von Lippenpflegestiften, da es die Fähigkeit hat Herpes abzutöten. Auch für meine Hausapotheke habe ich mir die positiven Eigenschaften des Harzes zu nutzen gemacht. Es gibt immer wieder schöne Kräuterarzneien, die durch das "flüssige Gold" besonders verfeinert werden.
Wie stelle ich mein Harz her?
Für meine Kurse verwende ich Fichten- oder Tannenharz. Man schabt das Pech, das in knetmasseartiger Konsistenz an der Rinde von Nadelbäumen klebt mit einem Messer ab und bewahrt es in Gläsern auf. Marmeladegläser eignen sich sehr gut dafür. Ich persönlich verwende ein stumpfes Messer, damit der Baum nicht verletzt wird.
Wenn ich ein Glas voll hab, dann schmelze ich es in einem Wasserbad bei ca. achtzig Grad und gieße das flüssige Harz durch ein Sieb. Das gesiebte Harz wird abgefüllt und kann nun verwendet werden.
Für alle, die gerne einmal mit Harz arbeiten möchten, gibt es noch ein schönes Rezept von einer einfachen Pechsalbe, berechnet für 90 g. Ich sag schon mal viel Spaß beim Ausprobieren!
Rezept Pechsalbe
Zutaten:
30 g Harz (gereinigt)
20 g Bienenwachs
40 g Olivenöl
Zubereitung:
Alle Teile zusammen in einem feuerfesten Becherglas im Wasserbad bei ca. 80 Grad erwärmen und gut verrühren, bis sie miteinander verschmolzen sind. Anschließend in Salbentiegel abfüllen. Tiegel unbedingt mit Alkohol desinfizieren, damit keine Schimmelbildung zustande kommen kann.
Die Pechsalbe ist mindestens 6 Monate lang haltbar und kann bei Schnitt- und Schürfwunden verwendet werden.
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