Das der Liguster ein sehr beliebter und bekannter Sichtschutz in vielen Gärten ist, liegt an seinem raschen Wachstum und an seiner schönen Dichte. Auch meine Vermieterin hat sich für diese Pflanze entschieden und anstelle jedes Jahr über die giftigen Beeren zu schimpfen habe ich jetzt beschlossen die wundheilende Wirkung der Blüten zu nutzen um sie in feinste Naturkosmetik zu verarbeiten.
Das Ergebnis ist wunderbar, vor allem wachsen in Zukunft nur mehr dort Früchte wo ich es will, und das ist außer Reichweite von kleinen Naschkatzen.
Das Positive sehen
Die Sichtweise meiner Kinder ist Positiv, egal wie ärgerlich die Situation ist, sie lehren mich immer wieder, dass die Dinge im Leben im Anblick des Betrachters liegen. Viele Jahre habe ich mich insgeheim geärgert, wieso so viele Menschen sich für giftige Hecken wie Liguster entscheiden, wo doch das Arbeiten mit dieser Pflanze kaum Sinn macht und bloß ein bisschen Brennholz beim zurückschneiden bringt.
Doch wie in fast allen Pflanzen steckt hinter der "biederen" Hecke ein wahrer Freund und Helfer. Man muss nur wissen, wie man ihn sich zu Nutze macht.
Heilkraft des Liguster
Das die Beeren des Liguster sehr giftig sind und schon ein paar Stück üble Magen & Darm Beschwerden hervorrufen können, wissen viele. Über die wundheilende, bindegewebsstärkende und adstringierende Wirkung der Blüten wird jedoch kaum gesprochen. Auch dass die Blätter als Mundwasser zubereitet Mund- und Halsentzündungen bekämpfen, ist für viele Neuland.
Verwendete Pflanzenteile
Die zarten weißblütigen (fliederähnlichen Rispen) öffnen sich im Mai und blühen bis ende Juni und verströmen einen süßlichen Geruch. Dieser Duft verrät mir dass es für mich an der Zeit ist mein Blütenöl anzusetzen. Dieses verwende ich bei Schorf, Narben und schlecht heilende Wunden, sowie zur Bekämpfung von Cellulite.
Die jungen, sehr biegsamen Zweige der Pflanze werden gerne zum Korbflechten verwendet und aus den reifen Beeren (Hochsommer) wurde einst Tinte hergestellt und so manch einer nutzte diese sogar zum Haare färben. Selbst die Rinde hatte ihre Bedeutung, denn sie diente einst zum Gelbfärben von Wolle.
Ligusteröl selbstgemacht - so einfach gehts!
Fülle ein Marmeladeglas bis zum Rand mit getrockneten Ligusterblüten und gib ein Basiöl (Olivenöl, Mandelöl, Aprikosenkernöl, Sonnenblumenöl, ...) dazu, bis das Glas voll ist. Verschließe es und stelle es drei Wochen lang in die Sonne, wo du es jeden Tag vorsichtig schüttelst, damit sich alles gut vermischt. Alle drei bis vier Tage öffne ich den Deckel, damit nichts oxidiert und gären kann.
Getrocknete Blüten eignen sich meistens besser als frische, da das Wasser entzogen ist und so keine Schimmelbildung zustande kommt.
Nach drei Wochen wird das Öl abgeseiht und in Braunglasflaschen abgefüllt. Kühl und dunkel gelagert (Keller) hält es bis zu einem Jahr.